Impulse Inklusion
"Mobilität - Selbstständigkeit - Integration? Ein Modellprojekt auf dem Weg zur Teilhabe und Inklusion"
Die Wohnanlage Fasanenhof gGmbH (WaF) verfolgte mit dem oben genannten Projekt das Ziel, die Gedanken der Inklusion und der Teilhabe ihren Bewohnern und Mitarbeitern, aber auch den Menschen im Stadtteil Fasanenhof, näherzubringen. Inklusion soll in der Nachbarschaft und dem Stadtteil verwirklicht werden, also in der unmittelbaren Lebenswelt der Menschen. Inklusion wird hierbei verstanden als das umfassende Eingebunden sein in alle Lebenssituationen, ohne die Beschreitung von Sonderwegen für Menschen mit Behinderung.
Die WaF hat mit ihrem Leitbild „Mobilität-Selbstständigkeit-Integration“ und ihrer Konzeption mit vielen Angeboten unter einem Dach in den Jahren seit Ihrer Gründung starke Veränderungen erfahren. Die Schließung des Restaurants im 8. OG im Jahr 2005 und der Verkauf der Immobilie an die SWSG zum 01. Juli 2013 waren die letzten großen Veränderungen. Zum 31.12.2014 zieht der Bürgertreff, der seit vielen Jahren die Räumlichkeiten des Restaurants im 8.OG genutzt hat, in die neuen Räume am Europaplatz. Für langjährige Mieter des Hauses bedeutete dies oftmals eine Einschränkung ihrer sozialen Kontakte, da sie diese mit Hilfe der Gemeinschaftsräume oder etwa des hauseigenen Restaurants gepflegt hatten. Dieses auch nach außen abgerissene Band lässt die Wohnanlage heute teilweise eher als eine stationäre Einrichtung erscheinen, wodurch Berührungsängste mit den Menschen ohne Behinderung entstehen können.
Diese neue Situation wollte das Projekt der WaF zum Anlass nehmen, um seine Bewohner und sich selbst neu in einem Stadtteil zu verorten, der durch das Bundesprojekt „Soziale Stadt“ in den letzten Jahren selbst einem großen Wandel unterworfen wurde. Dieser meist bauliche Wandel soll nun mit Beteiligungsnetzwerken durchzogen werden, um den Stadtteil für seine Bewohner/innen auch aus sozialer Sicht lebenswerter zu gestalten.
Das Projekt zielte darauf ab, einerseits Beteiligungsstrukturen im Stadtteil zu erkennen und zu befördern und andererseits nach einer Bedarfserhebung gänzlich neue zu schaffen. Die dafür geschaffene fünfzigprozentige Stelle diente als Netzwerker und Anbahner von Kontakten.
Ein zentrales Moment des Projekts war die durchgehende Beteiligung Betroffener an diesem Prozess, der von Mietern und Mitarbeitern der WaF an einem „Runden Tisch“ angestoßen wurde. Nach einem Treffen hier im Haus im Dezember 2014 wurde in einem nächsten Schritt im März 2015 ein für alle Menschen im Stadtteil offenes Plenum veranstaltet. Hier gelang über den Einsatz externer Referenten eine Annäherung zum Thema der Inklusion und des Weiteren wurden Wünsche und Bedürfnisse aller Betroffenen im Hinblick auf ein Mehr an Beteiligung gesammelt. Um diese auch verwirklichen zu können, galt es Ziele zu formulieren, die in Arbeitsgruppen bearbeitet wurden. Diese Arbeitsgruppen wurden kontinuierlich von der pädagogischen Fachkraft begleitet und ggfs. mit Informationen versorgt. In drei Folgeterminen legten diese Ergebnisse ihrer Arbeit in einem von der WaF moderierten Plenum vor, auch um neue Anregungen zu erhalten. Bei der Abschlussveranstaltung Ende 2015 wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen präsentiert und „Netzwerker in eigener Sache“ benannt, die in der von ihnen bearbeiteten Thematik als Multiplikatoren nachhaltig (nicht nur) im Stadtteil wirksam werden sollen.
Das Projekt der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH wurde durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg für den Zeitraum vom 01.10.2014 bis zum 31.12.2015 gefördert.